Seit der sechsten Klasse können wir an unserer Schule die russische Sprache erlernen. Mit unserer Partnerschule, der 5. spezialisierten Mittelschule in Obuchiv, ist ein 10tägiger Austausch für die Russischschüler möglich.

Auch ich nahm, im Zeitraum vom 11.09.-21.09.2018, an diesem Austausch teil. Mit einer 10-köpfigen Gruppe aus Zehnt-und Elftklässlern und unter der Begleitung von Frau Schubert-Erkrath und Maria Mattick trafen wir uns am 11.09.2018 am Dresdner Hauptbahnhof.

Zusammen fuhren wir mit dem Zug von Dresden nach Berlin, um dort vom Flughafen Tegel den Direktflug nach Kiew zu nehmen. Nach einem zweistündigen Flug landeten wir auf dem Flughafen in Kiew. Mit dem Auto ging es dann weiter in die ca. 50 Kilometer weit entfernte Stadt Obuchiv.

Das erste Treffen mit unserer Gastfamilie und unseren Austauschschülern stand an. Die Aufregung war uns allen ins Gesicht geschrieben. Ich persönliche habe mich sehr gut mit meinem Austauschschüler Alex und seiner Familie verstanden. Schnell war uns Schülern jedoch klar, dass uns so manche Vokabeln fehlten. Doch mit Händen und Füßen oder dem Ausweichen auf die englische Sprache gelang uns allen auch diese Hürde.

Die nächsten Tage besuchten wir alle die Schule mit Freude, denn nicht nur das Erlernen der russischen Sprache fiel unter Gleichaltrigen leichter, sondern es entstanden auch neue Freundschaften. Wir besuchten in den ersten vier Stunden verschiedene Unterrichtsfächer, danach unternahmen wir mit der Gruppe und unseren Austauschschülern verschiedene Exkursionen.

So besuchten wir das Heimatkunde-Museum direkt in Obuchiv, aber auch das Museum zum Zweiten Weltkireg in Kiew. Die Besuche der verschiedenen Museen waren sehr lehrreich und interessant, die Geschichte aus einer anderen Perspektive zu hören. Während unseres Aufenthaltes besuchten wir nicht nur Mussen,wir ließen uns auch von der gigantischen und prunkvollen Architektur in der Sophienkathedrale und Michalskijkathedrale beeindrucken. Die vielen Gemälde von Heiligen und Ikonen, welche die Wände schmückten, waren gut erhalten und замечательный.

Nach den Exkursionen innerhalb der Gruppe hatten wir meistens noch Zeit, um mit unseren Austauschülern oder in kleineren Gruppen die Gegend zu erkunden. Mit der Hilfe der Ukis bekamen wir auch eine andere Seite von Kiew, Obuchiv und der Ukraine zu sehen. Die ganz persönlichen Hotspots der ukrainischen Jugendliche wurden uns auch nicht verwehrt.

Der für mich größte Höhepunkt dieses Austauschs war das alljährliche Stadtfest. Auch wenn Obuchiv an den Tagen zuvor für den ein oder anderen ein wenig eingeschlafen gewirkt hat, so war dies am Tag des Stadtfestes nicht der Fall. Schon Tage zuvor konnte man die Aufbauarbeiten für den großen Tag verfolgen.

Der Tag begann mit viel Aufregung, denn als Gastschüler durften wir in der traditionellen Parade mitwirken. Als Zeichen der Partnerschaft zwischen Radebeul und Obuchiv lief unsere Austauschgruppe hinter der Familie des Bürgermeister. Die Parade war mit Gruppen der Armee, Schülergruppen, Familie und Vereinsmitgliedern versehen. Alle Stadtbewohner hatten sich versammelt, trugen ihre traditionellen Hemden und feierten ausgelassen den 656. Geburtstag der Stadt. Trotzdem wir Gäste aus Deutschland waren wurden wir familiär eingebunden. Allgemein wird man von einer herzlichen Gastfreundschaft begrüßt und hat gar keine andere Wahl als die Atmosphäre und Menschen zu lieben.

Bei dem Stadtfest erlebte man nicht nur die traditionellen Gesänge oder die Kleidung, sondern auch kulinarische Köstlichkeiten.

Den Sonntag darauf verbrachten wir im Kreise unserer Gastfamilie, zusammen unternahm man Ausflüge oder ging wieder auf das Stadtfest.

Meine Erfahrungen nach diesem Austausch sind einzigartig. Wenn man mich fragen würde, was mir am besten gefallen hat, dann könnte ich mich nicht entscheiden. Nach nur zehn Tage hatte man das Gefühl, dass man seine Gastfamilie und die ukrainischen Schüler schon ewig kennen würde. Ich würde jedem die Teilnahme ans Herz legen, der bereit ist eine neue Kultur kennen zu lernen, neue Freundschaften zu schließen und seine Russischkenntnisse zu verbessern.

Nach so viel Zeit miteinander und neuen Eindrücken blieb am Flughafen kaum ein Auge trocken und der Abschied fiel uns allen schwer.

Meine Gastfamilie verließ mich mit den Worten, dass ich bei ihnen immer willkommen bin und bei ihnen ein zweites Zuhause habe. Ich kann gar nicht erwarten bis der Rückbesuch stattfindet und wir sie wiedersehen.

Theresa, Kl. 11