Wer hat sich noch nie gefragt, wie die Menschen früher gelebt haben?

Der Frage, wie die Römer früher lebten, sind wir Lateinschüler des Lößnitzgymnasiums und des Luisenstifts in einer Exkursion an den Limes nachgegangen.

Am 24. September brachen wir in aller Frühe mit dem Zug nach Weißenburg in Mittelfranken auf. Dort erwartete uns eine sehr gut erhaltene Thermenruine und eine Replik des dortigen „Römerkastell von Biriciana“. Ein Historiker führte uns hindurch und erklärte uns neben der Funktionsweise der Therme auch die Badegebräuche. Beispielsweise hatten bereits die Römer Bikinis, Flipflops, Finnische Sauna und Dampfsauna, Kalt- und Warmwasserbecken, Fußbodenheizung und einen Abfluss, in dem zahlreiche verlorene Schmuckstücke der einstigen Badegäste gefunden wurden.

Das Kastell markierte ab ca. 100 n. Chr. einen Observationsposten des Limes, des Palisadenzauns, der als Grenze zu den Germanen fungierte. Um das Kastell hatte sich damals sogar ein kleines Dorf gebildet, über das wir im Römermuseum am nächsten Tag mehr erfuhren.

Am Nachmittag kochten wir in Treuchtlingen original römische Rezepte nach. Darunter waren Obstsalat, Getreidebrei, mariniertes Hühnchen, Datteln im Speckmantel und „Moretum“, vergleichbar mit Zaziki. Uns allen schmeckte es sehr gut, wobei ein durchschnittlicher Römer wohl höchstens an Festtagen ein solches Essen genossen haben könnte.

Nach unserer Übernachtung in einer Jugendherberge besuchten wir am nächsten Morgen das Römermuseum von Weißenburg. Dort wurden Fundstücke eines Schatzes ausgestellt, den ein römischer Dieb ca. 200 n. Chr. in einer Truhe unweit der Thermen vergraben hatte und ein begeisterter Gärtner ca. 1970 beim Anlegen eines Spargelbeetes wiederfand. Darunter befanden sich Waffen, Götterstatuen und Haushaltsgeräte, die sehr kunstvoll verziert waren.

Besonders beeindruckend war das Militärdiplom, zwei Metalltafeln, auf denen einem Soldaten nach 25 Dienstjahren das römische Bürgerrecht zugesprochen wurde. Das brachte für ihn viele Vorteile:

Beispielsweise durfte er jetzt offiziell heiraten und erhielt ein Startkapital, um Grundbesitz zu erwerben. All das galt jedoch nur, wenn er die 25 Dienstjahre überlebte, für die er sich verpflichtet hatte, was selten genug vorkam.

Nach einem Mittagessen in Weißenburg fuhren wir wieder zurück nach Radebeul. Durch die gesamte Exkursion wurde uns ein sehr aufschlussreicher Einblick in das Alltagsleben der Römer gewährleistet, was den mitunter sehr theorielastigen Lateinunterricht wunderbar ergänzte.

Allen Lateinschülern sei eine solche Exkursion wärmstens empfohlen 🙂

 

Elsa Bader – Klasse 11