Wir erwarteten voller Vorfreude die dritte Schulwoche des noch neuen Schuljahres. Die Präsentationen der Studienarbeiten standen auf dem Programm und somit eine Woche B-Plan. 7:55 Uhr Schulbeginn, 12:00 Uhr Schulschluss – Das hört sich sehr verlockend an, sofern man nicht Schüler*in der Jahrgangsstufe 12 ist.

Eine Vielzahl interessanter Themen aus verschiedenen Bereichen stand für uns zur Auswahl bereit. Bei allen Präsentationen war zu erkennen, dass diese nicht zwischen Tür und Angel binnen weniger Minuten konzipiert worden waren, sondern alle Schüler*innen versuchten, ihr ganzes Können hiermit unter Beweis zu stellen. Es war zudem zu spüren, wie bedeutsam die Studienarbeit für die Zwölftklässler*innen war. Dies kam nicht nur durch das Vorgetragene oder den Vortragsstil zum Ausdruck, sondern äußerte sich auch durch die seriöse Kleidung der Redner*innen.

Für mich war es nicht das erste Mal, dass ich Verteidigungen von Studienarbeiten sah oder besser gesagt in den Genuss kam, diese bestaunen zu dürfen, doch die diesjährigen grenzten sich sowohl thematisch, als auch inhaltlich zu denen des letzten Jahres ab.

„Peer-to-Peer“ bildete am Montag den Auftakt meiner fünf anzusehenden Vorträge, welche in meinen Augen alle sehr gelungen waren. Hochkomplexe informatische Sachverhalte kreuzten sich mit mathematischen Zusammenhängen, die für meine Mitschüler*innen und mich schwer nachzuvollziehen waren, obwohl viele Begriffe auf einem sehr übersichtlichen Handout erläutert wurden. Dies lag nicht am Vortag selbst, der sehr strukturiert war, sondern am für meine Klassenmitstreiter*innen und mich zu komplizierten Inhalt, der innerhalb kurzer Zeit vermittelt wurde. Der Schüler lieferte einen eindrucksvollen Einblick in die fortgeschrittene Welt der Informatik, die auf der Mathematik basiert.

Daraufhin ging es für mich mit einem weiteren mathematischen Sujet weiter. Im Raum 207 stellte ein Schüler vor, was man unter komplexen Zahlen sowie komplexen Funktionen versteht und wie diese dargestellt werden können. Hier konnte man inhaltlich gut folgen und durch das Aufgreifen und Übertragen der uns bereits vertrauten Grundlagen bezüglich linearer sowie quadratischer Funktionen auf komplexe Funktionen zusätzliches Wissen aufgreifen. Die ruhige, sichere Vortragsweise empfand ich als sehr angenehm.

Am Dienstag besuchte ich die Präsentation zur Entwicklung der Laußnitzer Heide. Hierzu wurde zunächst eine geografische Einordnung vorgenommen. Im späteren Verlauf ihrer Präsentation gingen die beiden Schülerinnen auf die geschichtliche Entwicklung ein. Der Eigenanteil setzte sich aus der Auswertung von Wetterdaten innerhalb der Laußnitzer Heide zusammen, zu der sie anschließend den Bezug zum Wetter Sachsens herstellten. Die partiellen Übereinstimmungen waren für mich spannend und rundeten die aus meiner Sicht gelungene Präsentation ab.

Der Sektor Politik war ebenfalls bei den diesjährigen Studienarbeiten vertreten. Die Vortragenden verglichen die CDU Sachsen und B’90 DIE GRÜNEN Sachsen mithilfe verschiedener Kriterien und bezogen sich dabei beispielsweise auf die jeweiligen Parteiprogramme, auf Wahlwerbung und formulierten abschließend einen darstellenden Vergleich. Sehr überzeugend war eine inspirierende, anschauliche Vortragsweise.

Am Donnerstag folgte meine letzte Studienarbeit für dieses Schuljahr. „Beeinflussung des Menschen durch das Internet“ – hört sich nicht nur interessant an, sondern war es auch. Zunächst ging es um allgemeine Informationen über das Internet und um die Entwicklung des Nutzungsverhaltens der Menschen. Die Moderatoren betrachteten kritisch, welche Vor- beziehungsweise Nachteile seine Nutzung auf uns hat. Zudem machten sie auf unsere Gefährdung aufmerksam, wobei sie sich unter anderem auf ökologische Folgen bezogen. Der Eigenanteil sprach mich besonders an. Eine Umfrage zur Internetnutzung innerhalb der Familien der Vortragenden ergab aufschlussreiche Ergebnisse über die Nutzung des Internets verschiedener Altersgruppen. Ein passender Einstieg ist den beiden gelungen, indem sie fragten, wer innerhalb der letzten 24 Stunden das Web verwendet hat.

Jede Präsentation, die ich sah, war auf ihre eigene Art und Weise geglückt und allesamt haben mir sehr gefallen. Gern hätte ich mir noch weitere Vorträge angeschaut.

Pascal Meiß, Klasse 10/2