Diese Erfahrung musste Rebecca Arnrich aus dem Lößnitzgymnasium Radebeul bei ihrem zweiwöchigen Sozialpraktikum machen. Vom 26. Mai bis zum 12. Juni 2014 arbeitete Rebecca im Hospiz Radebeul. Für sie bedeutete es anfangs große psychische Belastungen. Mit der Zeit lernte sie, damit umzugehen und den Tod als Teil des Lebens anzusehen. Wie sie damit klar kam, interessierte uns sehr. In einem Interview erzählt sie uns schöne, aber auch traurige Erfahrungen.

„Wie kamen Sie darauf in einem Hospiz zu arbeiten? War es nicht eine große Herausforderung für Sie?“

„Aufgrund meines jungen Alters waren die Pfleger sehr darauf bedacht, dass ich immer einen gewissen Abstand zu den Patienten haben. Trotzdem hat mich jeder Leichenwagen beunruhigt.“

„Was ging Ihnen in diesem Moment durch den Kopf?“

„In diesem Moment habe ich eine unglaubliche Leere gespürt. Ich kannte diese Menschen nicht, aber es hat mich trotzdem berührt. Ich habe mir Gedanken gemacht, wer dort drin liegen könnte.“

„Was für Tätigkeiten haben Sie genau gemacht? Können Sie mir ein besonders schönes Erlebnis erzählen?“

„Ich habe Geschirr abgeräumt, mich mit einigen Patienten unterhalten und die Zimmer gereinigt. Nach einiger Zeit habe ich eine 92- jährige Frau kennengelernt. Ihre Diagnose lautete Lungenkrebs. Sie hat uns Fotos von ihrer Familie gezeigt und von ihrem geliebten Urenkel. Eines Tages kam die Familie zu Besuch. Das Gesicht, als die alte Frau ihr Urenkel in den Arm nehmen durfte, werde ich nie vergessen. Diese Zufriedenheit und das breite Lächeln auf ihrem Gesicht, ließ sie ihre Krankheit für einen Moment völlig vergessen.“

„Haben Sie dort neue Erfahrungen machen können, was Ihnen für ihr späteres Leben helfen könnte?“

„Man muss den Tod als Teil des Lebens ansehen, hat  mir eine Pflegerin erzählt. Aber auch nach vielen Jahren Erfahrungen, gibt es immer wieder Zeiten, in dem auch die Pfleger schwache Momente haben. Vor kurzem ist eine Mutter von drei Kindern gestorben. Sie hat lange gegen den Tod angekämpft und wollte bei ihrer Familie bleiben, aber sie hat gegen die Krankheit nicht ankommen können und ist verstorben.“ Nach dem Interview ist uns allen klar geworden, was für eine Kraft es benötigt, in so einer Einrichtung zu arbeiten. Tag ein Tag aus arbeiten die Pfleger sehr eng mit kranken Menschen zusammen und begleiten die Menschen bis zum Schluss. Wie das Zitat verrät, „Der Tod vereint, der Tod trennt…“: Für die Angehörigen ist es ein großer Kummer, für die kranken Menschen ist es eine Erlösung.

Lina Hildebrandt, Annalena Wöhl, Rebecca Arnrich, Klasse 9/2