Die meisten Abiturienten entscheiden sich nach dem Schulabschluss für ein Studium statt für eine Berufsausbildung. Doch das ist nicht unbedingt der sicherere Weg in die Zukunft!

Karriere_Ausbildung

Der richtige Weg nach dem Abi?

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Aufgrund der aktuellen Debatte um die Bildungspolitik, die eine weitere Akademisierung vorantreibt, stellt sich für Abiturienten eine entscheidende Frage. Sollte man sich auf dem weiteren Ausbildungsweg für ein Studium oder eine Berufsausbildung entscheiden? Viele Abiturienten schreiben sich an den Universitäten ein, ohne jedoch die Vorteile und das Potenzial einer Berufsausbildung zu kennen. Dabei braucht Deutschland überhaupt nicht so viele hochqualifizierte Akademiker.

Viele Berufe, gerade die, die körperliche Arbeit fordern, sind trotz guter Zukunftsperspektiven weiterhin unbeliebt. Beispielsweise wird die Arbeit der Altenpfleger in den nächsten Jahren aufgrund der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen mehr gebraucht denn je. Altenpfleger Lars Dorn, 39 Jahre alt, wirbt: „ Es werden in den nächsten Jahren immer mehr ältere Menschen in die Pflegeheime kommen. Jeder neue Mitarbeiter wird hier benötigt, denn das Personal ist knapp.“ Noch vor fünfzig Jahren war es für Jugendliche eine Perspektive, einen Beruf zu erlernen oder den elterlichen Hof zu übernehmen. Heute ist für viele das Studium die erste Wahl, und die Universitäten sind überfüllt. Das belegt das Ergebnis einer Online- Umfrage des HIS- Institutes für Hochschulforschung. Hier klagt jeder vierte Student über überfüllte Hörsäle. Viele Lehrstellen bleiben dagegen Leerstellen. Das würde natürlich für die Ausbildung sprechen, denn viele Lehrlinge werden von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen und ihnen wird so ein Arbeitsplatz garantiert. Für viele ausgebildete Studenten ist es dagegen schwer, nach ihrem Abschluss einen ersten Arbeitsplatz zu bekommen. Die Absolventin Anne Weber, 25 Jahre alt, meint: „ Für mich war es schwierig, nach dem Studium eine erste Arbeitsstelle zu bekommen, da überall praktische Erfahrung gefordert war, die ich noch nicht hatte.“ Anders als beim Studium wird bei der Ausbildung gleich von Anfang an neben dem theoretischen Teil die praktische Arbeit vermittelt und so den Auszubildenden ein besserer Einstieg ins Arbeitsleben ermöglicht. Trotz dieser positiven Aspekte, die dafür sprechen einen Beruf zu erlernen, gibt es dennoch viele Gründe, die für ein Studium sprechen. Die Studenten an der Universität haben die Möglichkeit, Kurse und Zeiten selbst einzuteilen. Die Berufsschulen dagegen orientieren sich mehr an dem Modell Schule. Zum Beispiel ist hier der Unterricht in Klassen und Zeiten vorgegeben. Die Studenten dagegen leben sehr viel „freier“. Des Weiteren ist es erwiesen, dass die Gruppe der Akademiker immer noch deutlich mehr verdient als Menschen mit Berufsausbildung. Laut des OECD- Bildungsberichtes verdienen Akademiker in Deutschland im Durchschnitt 74 Prozent mehr als Erwerbstätige, die weder die Universität noch einen Meisterkurs besucht haben.

Schlussendlich ermöglicht die Berufsausbildung Abiturienten einen guten Start ins Berufsleben. Wer in 10 Jahren einen sicheren Arbeitsplatz haben möchte, sollte sich auf jeden Fall für eine Berufsausbildung entscheiden.

Sophie Lehmann und Lea Kißler, Klasse 9/2