Reise der Schüler des Lößnitzgymnasiums Radebeul zum Collège Paul Esquinance in la Réole
Die Fahrt mit dem Bus des Dresdner Möbius-Unternehmens verlief reibungslos und ohne Staus, alle zwei Stunden wurde gerastet. Die Stimmung im Bus war entspannt aber erwartungsvoll. Die Schüler bekamen Aufgaben zugeteilt, die sie während und nach ihrem Aufenthalts in la Réole lösen mussten: Ein längerer Fragebogen sollte von allen ausgefüllt werden, und je nach Klassenstufe sollten Plakate entworfen und Artikel für die Schulhomepage geschrieben werden. Die älteren Schüler hatten die Aufgabe, eine Präsentation für den Bürgermeister von Radebeul vorzubereiten. Diese wird nach Ostern in einem feierlichen Rahmen im Rathaus von Radebeul stattfinden. Gegen 21 Uhr kamen wir für unsere Zwischenübernachtung im Hotel in Villefranche sur Saone an. Dort war alles exzellent vorbereitet, die Zimmerübergabe verlief zügig und ohne Probleme. Um 22 Uhr war Nachtruhe. Nach einem ordentlichen Frühstück im Hotel ging es am Mittwoch, dem 12.3. gegen 9 Uhr weiter.
Da wir erst gegen 19 Uhr in la Réole ankommen sollten und die kürzere Reiseetappe vor uns hatten, nutzten wir die Zeit für eine eineinhalbstündige Rast in Périgueux. Die Schüler konnten dort in Kleingruppen die hübsche Stadt erkunden. Im Verkehrsbüro probierten sie die ersten französischen Sätze aus, um sich mit Stadtplänen und Postkarten zu versorgen. Als wir um 19 Uhr in la Réole ankamen, erhielten unsere Schüler Beutel mit liebevoll gebastelten Begrüßungsgeschenken und wurden dann von ihren Gastfamilien in Empfang genommen. Am Donnerstag, dem 13.3. trafen wir uns nach unserer ersten Nacht bei der französischen Gastfamilie in der Schule wieder. Dort ist uns ein Klassenraum zur Verfügung gestellt worden, wo wir Deutsche uns immer wieder treffen konnten. Eine Stunde lang konnten wir an diesem ersten Morgen unsere Eindrücke austauschen. Die Schüler wirkten zufrieden und ausgeglichen. Anschließend zeigten uns einzelne junge Franzosen das Gymnasium. Sie erklärten uns alles auf Deutsch, was z.T. sehr lustig war. Unsere Schüler stellten große Unterschiede zwischen unseren Schulen fest. Anschließend gingen die deutschen Schüler mit in den Unterricht bis zum Ende des Schultages um 17 Uhr. Sie begleiteten dabei nicht ihre französischen Partner, sondern hatten einen eigenen, sorgfältig ausgetüftelten Stundenplan. Einzelne Schüler wurden im Unterricht von den französischen Lehrern zur Mitarbeit aktiviert. Manche haben sich eigenständig am Unterrichtsgeschehen beteiligt.
Mittags aßen wir, wie auch am nächsten Tag, in der Schulkantine. Die Meinung über das Essen war wie immer geteilt. Ich persönlich fand das Essen ausgewogener als in der Kantine zu Hause. Um 17.30 fand unser offizieller Empfang in der Schule statt. Geschenke wurden übergeben, Begrüßungs- bzw. Dankesreden gehalten, und dann führten deutsche und französische Schüler knapp zwei Stunden lang zuvor eingeübte Sketche auf, sangen Lieder und machten Spiele. Sogar wir deutschen Lehrerinnen amüsierten das Publikum mit einem Sketch, wir spielten eine typische Situation des Französischunterrichts nach. Ein kaltes Buffet rundete den Schultag ab.
Auch am Freitag, dem 14. 3. nahmen wir vormittags am Unterricht teil. Dann führten uns französische Schüler durch la Réole und erklärten uns anschaulich die Sehenswürdigkeiten der Kleinstadt. Nachmittags war ein Sportfest angesetzt. Die Schüler maßen sich in Handball, Volleyball und Boule. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Fotos für ein offizielles Album genommen. Solche Fotoalben entstehen bei jedem unserer Austausche und können in beiden Schulen eingesehen werden. Um 18 Uhr war der Empfang beim Bürgermeister von la Réole. Auch hier wurden Reden gehalten und Geschenke ausgetauscht. Der Bürgermeister erklärte, dass er gerne Radebeul als Partnerstadt von la Réole gewinnen würde. Das Wochenende verbrachten die deutschen Schüler in ihren Gastfamilien. Die Aktivitäten dort waren ganz unterschiedlicher Art, und es gab keine Probleme.
Für Montag, den 17.3. war ein großer gemeinsamer Ausflug angesetzt. Zunächst fuhren wir zur Dune du Pilat, die Schüler hatten viel Spaß im Sand bei herrlicher Sonne. Nach einem Picknick machten wir eine einstündige Bootstour durch die Bucht von Arcachon. Leider war keine Zeit mehr zum Bummeln in Arcachon, weil die Schüler rechtzeitig in la Réole sein mussten, um mit den Schulbussen nach Hause fahren zu können.
Am Dienstag, dem 18.3. nahmen unsere Schüler an einem Kunstprojekt teil, jeder imitierte einen Bildausschnitt eines Gemäldes von Vincent von Gogh, aber ohne Hände. Die Pinsel mit Gouache –Farbe wurden mit dem Mund geführt oder in den Füßen gehalten. Die Schüler waren mit Begeisterung dabei. Nachmittags begaben wir uns nach Saint Emilion, wo wir die unterirdische Kirche mit einer sehr interessanten Führung besichtigten. Wir hatten so etwas noch nie gesehen.
Am Mittwoch, dem 19.3. fand wieder ein großer, gemeinsamer Tagesausflug statt, wir begaben uns nach Bordeaux. Dort fuhren wir mit einem kleinen Zug durch die Altstadt, führten eine Stadtrallye durch und gingen shoppen. Nachmittags besuchten wir einen Rummel. Leider waren die Fragen der Stadtrallye für die deutschen Schüler zu anspruchsvoll, das wollen wir beim nächsten Austausch verbessern. Am Donnerstag, dem 20.3. erlebten wir eine tränenreiche Abreise von la Réole, denn viele wären gerne länger geblieben. Es haben sich echte Freundschaften gebildet Wie bei der Hinfahrt übernachteten wir in Villefranche. Am 21.3. kamen wir gegen 22 Uhr in Radebeul gesund und reich an neuen Erfahrungen an. Alle haben diese Reise nach la Réole genossen.
Irene Doering-Neumann