Nach zwei Jahren Pause konnte nun endlich wieder eine Geschichtsexkursion nach Oswiecim (Auschwitz) in Polen stattfinden.
Vom 07. bis 11.11. 2022 haben insgesamt etwa 90 SuS der Klassenstufe 9-11 aus Radebeul und Leipzig teilgenommen. Dabei warteten vielseitige, erlebnisreiche und fordernde  Programmpunkte auf alle Teilnehmenden: Führungen durch das Stammlager Auschwitz sowie Birkenau (Auschwitz II), ein Stadtrundgang durch Oswiecim mit Besichtigung der Synagoge. Ein weiteres Highlight, neu im Programm, war eine Führung durch die Kunstausstellung im Franziskanerkloster Harmeze, wo zahlreiche „Gedächtnisplatten“, Zeichnungen des ehemaligen Häftlings Marian Kolodziej, von Pater Marek erklärt wurden. Dabei konnten die vielen Eindrücke und Informationen aus dem Vormittagsprogramm anschaulich verarbeitet werden.
Am Donnerstag beeindruckte uns alle  die 89jährige Zeitzeugin Zdislawa Wlodarczyk mit ihren interessanten und lebhaft erzählten Erinnerungen an die Zeit im KZ Auschwitz, wo sie als 10jähriges Mädchen 1944 aus Warschau mit einem Transport hinkam. Die SuS hatten viele Fragen, doch leider verging die Zeit wie im Fluge.
Ein Zeitzeugengespräch ist umso bedeutsamer, da es nur noch wenige der Zeitzeugen gibt, die gegen das Vergessen angehen, indem sie von ihren Erlebnissen erzählen können.
Abends wurde in den Workshops das am Tag Gehörte und Erlebte reflektiert, recherchiert, in Diskussionen wurden viele Themen/Probleme aufgegriffen. Außerdem bereiteten die SuS in den Workshops die Präsentationen für die Abschlussveranstaltung vor. Alle konnten sich so einbringen, ob im Foto- und Filmteam, in der Kreativwerkstatt, in der Musikgruppe oder mit einem szenischen Spiel bzw. selbst verfassten Texten.
Natürlich blieb noch etwas Freizeit übrig – wenn auch nur wenig – für einen individuellen Stadtbummel, Tischtennis oder viele Gespräche sowie das Knüpfen neuer Kontakte. Die Jugendlichen mussten ja auch mal den Kopf frei bekommen.
Am Abreisetag erhielt jeder die Möglichkeit, in Birkenau individuell zu gedenken, bevor es auf die Heimreise Richtung Radebeul bzw. Leipzig ging.
Auf diesem Weg möchten wir uns bei den Organisatoren des Evangelischen Landesjugendpfarramtes Dresden/Leipzig und der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oswiecim bedanken und hoffen, im nächsten Jahr wieder mit einer Schülergruppe dabei zu sein.

Sylvia Berge