Im Juli verbrachten 18 Kinder im Alter von 11-14 Jahren zwei Wochen in Radebeul in einem Ferienlager. Das klingt zunächst nicht  allzu ungewöhnlich. Jedoch reisten diese Kinder erst über 1200 Kilometer aus unserer Partnerstadt Obuchiv, aus der Ukraine an. Begleitet von drei Lehrerinnen, konnten die Mädchen und Jungen aus unserer Partnerschule, dem 5.Lyzeum, auf dem Gelände und im Haus des Kinder- und Jugendschutzbundes Radebeul 14 Tage Ferienzeit erleben, wie sie eigentlich jedem Kind gewünscht wird: in Ruhe, besonders ruhigen Nächten, mit Sorglosigkeit und Freude, beim Spielen und Toben.

M. Schubert

Acht Jugendliche des Lößnitzgymnasiums betreuten die Kinder. Hier einige Gedanken:

Kommunikation

Den ganzen Tag waren wir von verschiedenen Sprachen umgeben – natürlich Deutsch und Ukrainisch, die Kommunikation zwischen Betreuern, Lehrkräften und Kindern fand auf Russisch oder Englisch statt. Trotz der Sprachbarriere konnten wir uns gut verständigen. Ich habe mich darin geübt, mich möglichst kurz und einfach auszudrücken – weniger ist manchmal mehr. Außerdem habe ich gelernt, mich mit Händen und Füßen zu artikulieren. Die Kinder halfen sich auch gegenseitig beim Übermitteln von Informationen. Im Notfall war uns der Google Übersetzer eine Hilfe.

Ich war erstaunt wie schnell die Kinder Vertrauen fassten und mit Problemen zu mir kamen. Am Ende waren sie sehr traurig, dass die gemeinsame Zeit in Deutschland vorbei war. Die Dankbarkeit für die Erlebnisse und die Auszeit waren zu spüren. Für die Erfahrungen, die auch ich in der Woche sammeln durfte, bin ich sehr dankbar.

Sarah

Die Kommunikation war, wie zu erwarten schwierig, gestaltete sich aber dennoch als Bereicherung für den Aufenthalt. Man lernte sich einfach auszudrücken und sich auch ohne Worte zu verstehen, dadurch bekam man ganz schnell mit, dass es manchmal reicht, einfach zuzuschauen und die einfache Art der Kinder auf sich wirken zu lassen. Am Ende der Woche erkannte man, dass die verbale Kommunikation nur ein Teil des Verständnisses eines Menschen ist und Erlebnisse, kreative Gruppenarbeiten und Zusammenhalt, Menschen noch mehr verbinden als Gespräche. Man gewöhnte sich an eine andere Art der Kommunikation, die sich als sehr viel wertvoller und erfüllender entpuppte, als zu erwarten war. Ohne viele Worte auszutauschen lernte man den Charakter jeder einzelnen Kinder kennen und wusste, wie man sich verhalten konnte und wann man vielleicht mal schimpfen muss. Dabei merkte man Unterschiede in der Erziehung der Kinder, und dass wir manches Verhalten nicht hinnehmen wollten. Natürlich gab es auch Probleme, die sich als simple Kommunikationsschwierigkeiten herausstellten, welche aber dank der Muttersprachler vor Ort geklärt werden konnten. Die Erfahrung hat jeden einzelnen von uns geprägt und wenn man am Anfang noch gedacht hat, man wird aufgrund der wenigen Kommunikation weniger gemocht werden, der wurde eines Besseren belehrt.

Celina

Die Kinder erlebten viele besondere Momente während des Ferienlagers. Eine Schiffsfahrt auf der Elbe bot ihnen die Gelegenheit, die malerische Landschaft zu genießen und einfach mal abzuschalten. Besonders aufregend war auch der Besuch der Felsenbühne Rathen, wo sie die Aufführung von “Petterson und Findus” bestaunten. Darüber hinaus hatten sie viel Spaß bei Schatzsuchen und Spielen im Freien, die von uns Betreuern organisiert wurden.

Nastja