Rom. Eine historische Stadt mit einem Hang zum Überwältigenden. Mit diesem Gedanken und einer Menge Vorfreude im Bauch stieg ich am 17.10 mit meinen Mitschülern und Frau Müller in den Zug nach Berlin Hauptbahnhof. Schon, als wir am Flughafen ankamen, begann das Abenteuer:
Ich, der noch nie geflogen war und nicht mit der Prozedur vertraut war, fand mich in einer neuen Umgebung wieder: dem Flughafen.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn das Flugzeug den Boden verlässt und die Autos die Größe von Ameisen annehmen. Als wir den Flughafen verließen, empfing uns tolles Wetter und nach einer chaotischen Hinfahrt zu unserem Hostel war ich gleich neugierig auf die Innenstadt. Ich werde den Anblick des abendlich beleuchteten Petersplatzes nicht so schnell vergessen. Ein überwältigendes Schauspiel, das sich als noch außergewöhnlicher als in meinen Vorstellungen herausstellte.
Schon hier begegnete uns das Charakteristische für Rom: die Straßen. Enge Gassen an großen ausladenden Alleen, wo viele Menschen sich in Restaurants, Imbissen und an Ständen drängen. Köche, die ihr Essen auf der Straße kochen, Straßenverkäufer die den neuesten Selfiestick verkaufen und Pizzeria über Pizzeria. Eine tolle, einzigartige Atmosphäre.
Am Dienstag nahmen wir bei durchwachsenem Wetter an einer interessanten Führung durch das Collosseum und das Forum Romanum teil. Man fühlt sich wie ein Entdecker, wenn man auf den alten Ruinen und historischen Wegen schreitet. Man fühlt sich fast wie ein Gladiator auf dem Weg zum Kampf.
In der Villa Borghese, eine Kunstausstellung, die über die Jahre von kirchlichen Würdenträgern zusammengestellt wurde, wird man auch in eine andere Zeit versetzt. Die schönen Decken, aufwändigen Verzierungen, kunstvollen Statuen und komplizierten Mosaike sind einfach einzigartig. Niemals zuvor sah ich solch prunkvolle Kunst.
Am Donnerstag kam der Höhepunkt: die Besichtigung des Vatikan. Der Schmuck, die Statuen, die Raumausstattung, die Sixtinische Kapelle und der Petersdom sind überwältigend. Allerdings fühlt man sich vor lauter Touristen wie eine Sardine in der Dose. Ich persönlich fand, dass dadurch die Religiosität und Heiligkeit dieses wundersamen Ortes verzerrt wurde. Allerdings hat mich der Petersdom dann durch seine überwältigende Aussicht doch überzeugt. Die 700 Stufen haben sich
doch gelohnt.
In der Zeit vor und nach dem Pflichtprogramm durften wir uns in der ganzen Stadt frei bewegen. Ein wenig Sightseeing musste auch bei mir sein. Das Emanuele, die Engelsburg, Trastevere, das Pantheon, die spanische Treppe, der Trevi-Brunnen und San Giovanni. Alles Sehenswürdigkeiten, die an Größe kaum zu überbieten sind. Ich bekam meinen Mund kaum wieder zu.
Dafür reichten schon die Spaziergänge durch die Straßen und Gassen Roms, die eine eigene Sehenswürdigkeit darstellen. Die Menschen auf den Straßen sind offen und hilfsbereit und immer an einem Gespräch interessiert. Am Freitag war Abreisetag. Einerseits Vorfreude auf Zuhause, andererseits ein wenig Trauer diese Stadt zu verlassen. In Berlin empfing uns dann wieder graues Wetter. Ich wünschte mich in dem Moment wieder zurück an den Tiber. Vielleicht komme ich ja
bald wieder nach Rom und lasse mich erneut in den Bann dieser wunderschönen Stadt ziehen.
Julius Noack, Kl. 12