Montag den 18.07.2016

Unsere Reise nach Wermsdorf begann um 10.29 Uhr am Bahnhof Radebeul Ost. Unser Gepäck war schon am Vortag von zwei Vätern weggebracht wurden.So das wir nur uns und unsere Fahrrädern mit der Bahn transportieren mussten. Schließlich fanden wir, trotz der Enge, alle einen Platz im Zug. In Kühren erwartete uns schon Frau Bendel um mit uns zum Camp zu fahren. Unser Weg führte uns zunächst durch Kühren, dann über Hügel, Felder und Wälder bis zum Camp. Dort bauten wir die Zelte auf und packten unsere Sachen aus. Als nächstes gab es auch schon Mittagessen. Wir hatten am Vortag eine SMS an Frau Bendel geschrieben, welches der 5 zur Wahl stehenden Gerichte wir gerne essen wollen. Das Mittagessen wurde von einem Mitglied von dem nächstgelegen Gasthof abgeholt. Nach dem Essen war für alle bis 14.30 Uhr Mittagspause. In dieser Zeit spielten wir Ball, unterhielten uns und lernten die 5-jährige Fabienne kennen. Irgendwann war auch die Mittagspause vorbei und wir brachen zu einer Rundfahrt und unserem ersten Arbeitseinsatz auf. Nachdem wir uns die alte Kirche, den Friedhof, den Backofen und das Gut, wo der Ritter des Dorfes früher wohnte, angeschaut hatten, fuhren wir zu der Gräberplatte in der Nähe der hügelgrabartigen Steinmale, um dort eine halbe Stunde lang Unkraut zu zupfen. Nach einem Abstecher ins Camp, um unsere Badesachen zu holen, fuhren wir das erste Mal baden. Nach einem erfrischenden Bad erwartete uns im Camp auch schon Chili con Carne, welches die Schülergruppe aus dem Franziskaneum in Meißen gekocht hatte. Danach musste ein Teil unserer Gruppe abwaschen. Die anschließende Zeit bis zum Schlafengehen verbrachten wir auf dem nahegelegenen Parkplatz. Wir taten dort dasselbe, wie in der Mittagspause, mit Fabienne Ball spielen und uns unterhalten. Nach einem interessanten und abwechslungsreichen ersten Tag begaben wir uns alle auf unsere Isomatten.

Persönliche Einschätzung der gesamten Woche:

Mir gefiel diese Woche sehr gut. Besonders schön fand ich das Mauern. Als besonders kommunikative Arbeit empfand ich das Scherben zusammen puzzeln, das Abwaschen und das Unkraut zupfen. Die Leute waren allesamt sehr nett und ich habe mich mit allen gut verstanden.

Das Mittagessen fand ich eher mäßig als gut, doch ansonsten hat es mir sehr gut geschmeckt. Die sanitären Anlagen waren zwar eigentlich kaum vorhanden, doch empfand ich dies als kein sehr großes Problem. Ich würde nächstes Jahr gerne wieder mitfahren, wenn ich dazu Zeit habe.

Dienstag, den 19.7.2016
Am Dienstagvormittag, den 19.7.2016, säuberten wir das Gräberfeld und die hügelgrabartigen Steinmale, welche in der Bronzezeit errichtet wurden um rituellen Handlungen nachzugehen. Danach gab es ca. 13 Uhr Mittagessen und dann suchten wir ab 15 Uhr Steine nahe der Ausgrabungsstelle um einen Teil der Friedhofsmauern zu restaurieren. An dieser Stelle befand sich im 13. Jahrhundert das Dorf Nennewitz. Dieses Dorf wurde später von den Bewohnern verlassen. Im 16. Jahrhundert wurde in diesem Gebiet ein künstlicher See angelegt, welcher große Teile des Dorfes überflutete. Nur der Friedhof, die Kirche, der Ritterturm und die Bäckerei wurden vom Wasser verschont, da sie höher lagen. Nach der Arbeit waren wir an einer Landzunge des Dreiteiches baden. Er ist nicht weit entfernt vom Camp, jedoch durch den erhöhten Lehmgehalt etwas trüb. Am Abend gab es um ca. 20 Uhr Abendessen, welches immer von verschiedenen Campmitgliedern zubereitet wurde. Jede Gruppe war einmal dafür zuständig dies herzurichten. Später haben wir dann noch Werwolf und Doppelkopf gespielt. 23 Uhr war Nachtruhe. Es war ein warmer, schöner Sommertag.

Mittwoch, den 20.7.2016
Am Mittwoch fuhren wir zur nah gelegen Kirche. Diese wurde vor sehr langer Zeit zerstört und wird seit einigen Jahren restauriert, damit man den Grundriss der Kirche wieder klar erkennen kann. Seit einigen Jahren wird nun auch versucht, die komplette Friedhofsmauer zu finden. Die Ecken werden dazu vorsichtig ausgegraben und schließlich restauriert. Eine Ecke wurde schon wiederhergestellt und nun versuchten wir die Süd- West -Mauer zu restaurieren. Deswegen haben wir am Mittwoch angefangen, passende Steine für die Mauer zu sammeln, die aus dem nahe gelegenen Steinbruch stammen. Sie bestehen aus dem gleichen Stein wie die Steine, die schon früher für die Mauer verbaut wurden. Danach mischten wir ein Kalkgemisch an, um die Mauer dauerhaft zu restaurieren. Wir setzten die Mauer ca. 40 cm hoch. Zum Schluss bewarfen wir den noch nassen Zement mit Sand damit er nicht so nach Beton, sondern natürlicher aussieht.

Donnerstag, den 21.07.2016
Der Tag begann damit, dass wir beim Aufwachen merkten, dass es in der Nacht geregnet hatte – was im Wald wesentlich unangenehmer ist, als in der Stadt. Da alles nass war, fiel das Frühstück recht trist aus. Am Vormittag beschäftigten wir uns damit, diverse Karten- und andere Gesellschaftsspiele zu spielen. Als uns irgendwann langweilig wurde, sind wir zum Hauptzelt gegangen und haben Urnenscherben gepuzzelt, was viel schwieriger ist als es sich anhört, denn es gibt dutzende verschiedene Scherbenfarben, -texturen, -dicken, -krümmungen, und zu guter Letzt kommt noch dazu, dass manche Teile einfach noch nicht gefunden bzw. unvollständig sind. Zu acht ging es allerdings doch recht zügig und nach nicht allzu langer Zeit hatten wir dann schon ein ziemlich großes Stück einer erstaunlich großen Urne zusammengepuzzelt. Irgendwann wurde dann das Mittagessen geliefert und wir haben uns erst einmal eine Pause gegönnt. Danach hatten ein paar Leute aus unserer Gruppe keine Lust mehr auf Puzzeln und setzten sich zu den anderen „Campbewohnern“ und haben Spiele gespielt, was in einer so großen Gruppe erstaunlich viel Spaß machte. Am Nachmittag haben wir also entweder weiter gepuzzelt oder Spiele gespielt. Nach einiger Zeit haben wir Lust darauf bekommen zum Badesee baden zu fahren, es war zwar ziemlich kalt, aber auch erfrischend. Als wir zurückkamen gab es auch schon Abendessen – Chickennuggets, die eine Gruppe anderer „Campbewohner“ gemacht hat. Danach haben wir uns erst mal in unsere Zelte gesetzt und uns ausgeruht. Gegen 23:00 haben wir noch eine kleine Nachtwanderung durch den Wald gemacht, die uns zu einem der Seen geführt hat. Da der Mond sehr hell war, war das ein sehr schöner Ausflug. Danach war es Zeit schlafen zu gehen, damit wir am nächsten Tag fit für die Rückreise waren.
Freitag, den 22.07.2016 – unser Abschieds Tag
Am Morgen war bei uns die Stimmung gedrückt, da heute unser letzter Tag war. In ein paar Stunden würden wir mit unseren Fahrrädern in Richtung Bahnhof und etwas später mit dem Zug in Richtung Radebeul fahren und nach 55 Minuten in Radebeul ankommen. Wieder zuhause wäre unser Gemeinsamer Urlaub dann endgültig vorbei.

Nach unserem letzten Frühstück mit Brot und Brötchen mit Belag klebten wir noch unsere letzten Scherben der bronzezeitlichen Urnen zusammen und betrachteten stolz unsere beinahe vollständig zusammen geklebte Urne. Danach fingen wir an unser Chaos zu beseitigen und packten unsere Sachen zusammen. Als wir damit fertig waren, spielten wir bis zum Mittagessen Rommee und Doppelkopf. Zum Mittagessen gab es bei mir, wie schon zu den letzten Malen Salat, da es sonst fast keine andren vegetarischen Gerichte gab. Nach der Mittagspause, in der wir ebenfalls Karten spielten, haben wir unser Gepäck eingeladen. Und danach sind wir das aller letzte Mal mit unseren Fahrrädern zum Baden gefahren. Wir sind noch einmal die 700 Meter durch unseren ganzen Badesee geschwommen. Als wir mit unseren Fahrrädern zurück im Lager waren, mussten wir uns beeilen, da wir uns um eine Stunde verrechnet hatten, damit wir noch rechtzeitig zum Bahnhof von Kühren kamen, um mit unseren Fahrrädern mit dem Zug nach Hause zu fahren. Wobei es sehr anstrengend ist mit 7 Fahrrädern Zug zu fahren, da man sehr wenig Zeit zum Ein- und Ausladen hat und in den Fahrradabteilen viel zu wenig Platz ist.

Wir hatten eine sehr schöne Woche im Wermsdorfer Forst, in der wir gelernt haben , wie schön doch ein weiches Bett und eine heiße Dusche sind, da wir nur eine Isomatte und den See hatten. Trotz sehr vieler Mückenstiche und Zeckenbisse hatten wir eine wunderschöne und erlebnisreiche Zeit zusammen im Wald.

Ein Bericht der Schülergruppe der 9/1