Einmal hinter die Kulissen der ganz großen Bühnen schauen, das wäre was ! Einmal Bühnentechnik und Kostüme bewundern und dem Entstehen eines Bühnenbildes zusehen.  Der Fächerverbindende Unterricht am Lößnitzgymnasium bietet für die 6. Klassen dafür Zeit und Gelegenheit. Unsere 4 Theatergruppen haben sich vergangenen Freitag und Montag dazu in die Theaterwerkstätten an den Zwingerteich hinter der Semperoper sowie ins Staastschauspiel begeben. Was wird aus den schemenhaften Zeichnungen, die auf meterlangen Stoffbahnen vor uns liegen ? Woher stammen all die Vorlagen für die Waffen, die in der Rüstkammer angefertigt werden ? Woraus besteht der übergroße Baum für das Bühnenbild vom « Dschungelbuch » ? Was geschieht mit den vielen Requisiten und dem Bühnenbild, wenn ein Stück abgesetzt wird ?

Herr Seifert von den Theaterwerkstätten hat uns diese Fragen gern beantwortet und uns eine Stunde durch die gesamten Hallen auf dem Gelände geführt. Gerührt und voller Begeisterung ob der vielen Fragen der interessierten Schüler*innen hat er uns einen unvergesslichen Vormittag bereitet. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese wunderbare Führung.

Fächerverbindender Unterricht heißt für die 6. Klassen unseres Gymnasiums : Vorhang auf und Bühne frei ! Denn die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen schauspielern selber. Insgesamt acht Tagen lang schreiben sie mit ihren Lehrerinnen Theaterstücke, bauen Kulissen, basteln Kostüme und studieren ihre Rollen ein. Neben den szenischen Spielen in deutscher, französischer, englischer und russischer Sprache werden die 6.Klässler tanzen, singen und ihre Stücke selbst musikalisch begleiten.

Zu Führung im Staatsschauspiel begrüßten uns Frau Jäger und Herr Teich im Foyer des Schauspielhauses, wo wir entlang der Ahnengalerie begannen. Sie wussten einige amüsante Begebenheiten aus der Geschichte des Hauses zu berichten und zeigten uns im Zuschauerraum den „Theaterwurm“, einen kleinen Fortsatz im reichen Stuckdeckengewölbe, den sie auch als Scherz der Stuckateure bezeichneten. Diesen war es kurz vor Abnahme des Hauses gelungen, einen kleinen Wurm ins Dekor zu schmuggeln, der heute vergoldet und mit ein wenig Anstrengung und prüfendem Blick zu finden ist. Die beiden Theaterpädagogen konnten die 6. Klassen nicht nur durch Theatergeschichten sondern auch mit technischen Daten begeistern. Sie führten uns durch den Hintereingang auf die Bühne, geleiteten uns entlang zahlreicher Kabel, Vorhänge und Scheinwerfer durch das Bühnenbild des Abends und zeigten uns, an welchen Stellen die Kulissen 9 Meter in die Tiefe versenkbar sind. Der originale Maschinenraum von 1911 im Keller war sicher genauso beeindruckend wie der riesige Kronleuchter im Zuschauerraum.

Einen kleinen Tipp hatten Frau Jäger und Herr Teich am Ende ihrer interessanten Führung für die Schülerinnen und Schüler: Theater ist nicht teurer als Kino, und über Theaterkarten würden sich Eltern und Großeltern bestimmt freuen. Man kann sogar eine Loge buchen. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese wunderbare Führung.