Vom 08. Bis 18. März diesen Jahres fand erneut der Frankreichaustausch mit dem Collège „Paul Esquinance“ und dem Lycée „Jean Renou“ in La Réole statt. Dabei wurden 43 Schüler der 7. bis 11. Klasse unserer Schule von den Lehrerinnen Frau Doering-Neumann, Frau Jawi und Frau Loske und Herrn Leblanc, dem französischem Vater einer teilnehmenden Schülerin, begleitet. Der Bus startete wie jedes Jahr 6 Uhr morgens auf dem Kauflandparkplatz in der Nähe des Steinbachhauses. Nachdem jeder seine Familie verabschiedet und sein Gepäck mitsamt Proviant für zwei Tage in den Bus gequetscht hatte, ging es auch schon los. Die Stimmung im Bus war durchweg sehr gut und jeder blickte den kommenden Tagen erwartungsvoll entgegen. Knapp aller zwei Stunden wurde eine Pause eingelegt, sodass die Busfahrt für jeden angenehm war. Pünktlich 21 Uhr kamen wir dann an unserer Zwischenunterkunft, dem Hotel Balladins in Villefranche sur Saone, an. Nachdem die meisten mehr oder weniger gut geschlafen haben, aßen wir gegen 8 Uhr lecker Frühstück und stiegen 9 Uhr auch schon wieder in den Bus zur Weiterfahrt. An diesem Tag hatten wir nur noch 6 Stunden Fahrzeit vor uns, weshalb wir noch Zeit hatten, uns in kleinen Gruppen in einer wunderschönen Stadt namens Périgueux für circa eineinhalb Stunden umzusehen. Als unsere Besichtigungszeit vorbei war, trieb uns der plötzliche Wetterumschwung mit knallhartem Hagel in den gemütlichen Bus. Wir wurden immer aufgeregter, je näher wir mit dem Bus an La Réole kamen. Denn schon bald würden wir unsere Austauschschüler treffen und vorerst auf uns allein gestellt sein. Gegen 19.30 Uhr, mit eineinhalb Stunden Verspätung aufgrund einer gesperrten Straße, kamen wir in La Réole auf dem Parkplatz vor dem Collège an. Dort erwarteten uns bereits die Franzosen mit ihren Familien. Die Zuteilung verlief reibungslos und zügig.

Am Donnerstag, dem allerersten Tag in der neuen Familie, gingen wir mit unseren Austauschülern in die Schule und nahmen an ihrem Schulalltag teil. Dabei stellten wir nicht selten große Unterschiede zwischen der deutschen und französischen Schule fest. Nach dem Mittagessen in der Kantine, welches ebenfalls eine Gewöhnungssache für uns Deutsche war, wurden wir von einer Gruppe Franzosen durch die Stadt geführt. Diese erklärten uns die Sehenswürdigkeiten auf Deutsch, was für uns ziemlich amüsant war. Die Führung endete in der Bibliothek des Collège, wo wir Zeit bekamen, in kleinen sprachlich gemischten Gruppen, Aufgaben zu der Schulbibliothek zu lösen. Um das zu schaffen, mussten sich Deutsche und Franzosen untereinander austauschen, was viel Spaß gemacht hatte. Außerdem erhielt die beste Gruppe einen kleinen Preis für ihre Arbeit. Im Anschluss war das Willkommensfest, bei dem Deutsche sowie Franzosen ein Programm vorführten. Neben emotionalen Dankesreden und der Übergabe von Geschenken, wurden auch lustige Sketche gespielt, Lieder vorgesungen oder Präsentationen gehalten. Ein leckeres  Buffet ließ den gelungenen Tag ausklingen.

Am Freitag, dem 11.03. machten Deutsche und Franzosen einen Trip nach Bordeaux. Es war zuerst eine Stadtbesichtigung geplant, aus der aber leider nichts wurde, weil wir von der ersten Sehenswürdigkeit in Bordeaux – einer sprechenden Toilette – aufgehalten wurden. Schließlich bekamen wir dann alle einen Stadtplan in die Hand gedrückt und begaben uns zuerst zu dem bekannten Place de la Bourse am Ufer der Garonne, von wo aus wir dann die Erlaubnis erhielten, uns in kleinen Gruppen Bordeaux anzuschauen und die ein oder anderen Souvenirs zu kaufen. 17 Uhr kehrten wir wieder in La Réole ein. So war noch genug Zeit, einen schönen Abend mit seiner Gastfamilie zu verbringen. Für das Wochenende, den 12. Und 13.03. war kein Programm angesetzt. Wir verbrachten die Tage individuell in den Gastfamilien, wo die Unternehmungen ganz unterschiedlich ausfielen. Die einen besuchten erneut Bordeaux, die anderen gingen baden oder besichtigten andere Teile Frankreichs. Wie auch immer das Programm aussah, fast jeder erlebte zwei wunderschöne Tage.

Am Montag, dem 14.03. stand ein großer gemeinsamer Ausflug zur Dune du Pilat an. Für uns Schüler war die Besteigung der riesigen Wanderdüne am Atlantik bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen das Highlight des Austausches. Es wurden viele Fotos geschossen und der wunderschöne Ausblick über die verschiedensten Landschaften wurde von allen genossen. Nach der tollen Zeit auf der Düne machten wir Deutsche und die Franzosen eine Bootsfahrt um einen Hafen von Arcachon, die ebenfalls sehr schön war. 16.30 Uhr erreichten wir das Collège, bei dem wir noch eine halbe Stunde auf die Schulbusse warten mussten.

Am folgenden Tag nahmen wir erneut vormittags am Unterricht der Franzosen teil, bis wir Deutschen dann aufbrachen, um ein zerfallenes Schloss und eine Grotte zu besichtigen. Dazu wurden wir in zwei größere Gruppen aufgeteilt. Die größeren Schüler begannen zuerst mit der Grotte. Mit Helm und Gummistiefeln ausgestattet, wurden wir durch die relativ schmale Grotte geführt, durch welche ein unterirdischer Fluss führt. Auch die Schlossbesichtigung war interessant.

Am nächsten und auch letzten Tag in La Réole war ebenfalls der Besuch eines Schlosses geplant, diesmal allerdings mit den Franzosen. Zuerst bekamen wir ein wenig Zeit, uns im Schloss umzusehen und uns in einem Raum voller mittelalterlicher Spiele „auszutoben“. Abschließend folgte noch eine informative Führung durch die Räume des Schlosses. An diesem Tag kehrten wir bereits gegen Mittag in La Réole ein, um die letzte Zeit in der Gastfamilie zu nutzen und zu genießen.

Am Donnerstag, dem 17.03. halb 8 am Morgen standen alle Schüler und Lehrer mitsamt Gepäck vor dem Bus und erlebten einen teils tränenreichen Abschied. Die Rückfahrt und Zwischenübernachtung gestalteten sich erneut sehr entspannt und trotz der Trauer um die Abreise, waren die meisten froh, bald wieder nach Hause zu kehren. Auf der Fahrt bekamen wir dann noch einen längeren Fragebogen zum Austausch, den wir individuell beantworten sollten. Freitagabend gegen 22:45 Uhr erreichten wir den Kauflandparkplatz in Radebeul und konnten unsere Familien wieder in die Arme schließen und ihnen von unseren tollen oder auch weniger tollen Erfahrungen berichten.

Julia Eiselt, Nelly Matthes & Pauline Kipping, Klasse 10/2