Zum Gedenken an die Opfer der von den Nationalsozialisten organisierten Reichspogromnacht vor 85 Jahren haben wir Schülerinnen der 11. Klasse mit Unterstützung einiger 9.-Klässlerinnen am 9. November 2023 ein Programm aufgeführt, in dem wir uns an diese Nacht mit einer Gedenkveranstaltung in der Lutherkirche erinnerten. Am neunten und zehnten November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten jüdische Geschäfte, Synagogen und Wohnungen, verhafteten Juden und verschleppten sie anschließend. Dabei wurden rund 30.000 Juden verhaftet, und etwa 400 Juden starben. In unserer Aufführung haben wir uns genauer mit den Schicksälen der Frauen beschäftigt, die damals aufgrund ihrer inneren Einstellung und ihren äußeren Lebensbedingungen aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden. Wir haben die Perspektive dieser Frauen eingenommen und in jeweils einem persönlichen (fiktiven) Brief erzählt, wie sie die Verhaftung und die Zeit danach erlebt haben. Im Kontrast dazu stand die Sichtweise einer vom Regime der Nationalsozialisten überzeugten deutschen Frau und ihrer Denkweise über diese Frauen. Uns war es wichtig, zu zeigen, dass in diesem System jeder ohne reellen Grund Repressalien erleiden konnte.

Am Ende entzündeten wir Friedenslichter und teilten diese, so dass jeder eine Kerze zum Gedenken tragen konnte.  In einer Schweigeminute gedachten wir des Leids, welches die jüdische Bevölkerung erfahren hat, aber auch der Frauen und anderer Menschen, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten litten, sowie deren Hinterbliebenen. Zum Schluss folgt unser Plädoyer an zukünftige Generationen: Niemand sollte unter solch unmenschlichen Bedingungen leben müssen. Achtet auf einander, macht auf Missstände aufmerksam und vor allem: Lasst so etwas nie wieder passieren!

Alina