Am 07. Juni 2023 unternahmen wir, die Klassenstufe 9 des Lögys eine Exkursion zum Ghetto Theresienstadt. Terezin ist eine Kleinstadt kurz vor Prag, die als Sammellager für die aus Deutschland deportierte jüdische Bevölkerung von 1941 – 1945 diente.

Das ehemalige Ghetto ist heute eine hübsche Kleinstadt und es ist schwer vorstellbar, welches Leid und grauenvolle Geschichte hinter den Fassaden steckt.

Nach der Ankunft erkundeten wir mit Hilfe eines Planes, auf dem alle Gebäude mit Bezeichnungen der Verwendung während der Zeit standen, die Stadt. Anschließend besuchten wir das Ghetto – Museum. Am beeindruckendsten waren die ausgestellten Bilder der Kinder, die im Ghetto gelebt hatten. Die Bilder stellten die unerfüllten Hoffnungen, Zukunftswünsche und den Wunsch nach Freiheit dar. In einem ausgestellten Gedicht konnte man aus den Zeilen die Hoffnungslosigkeit des Jungen herauslesen, der dann mit 8 Jahren im Ghetto starb. Im Museum fand man Tafeln voller Namen und Todeszahlen. Besonders ergreifend war ein Artikel vom 05.10.1943, aus welchem zu erfahren war, dass die restlichen überlebenden 1196 Kinder zum Tod nach Auschwitz deportiert worden sind.

Anschließend sind wir zur Kleinen Festung gefahren, die als Konzentrationslager diente. Vor der Festung lag ein großes Feld mit Grabsteinen.

Man gelangte durch ein Tor über dem der Schriftzug „Arbeit macht frei“ stand in das innere Lager. In langen Reihen standen rechts und links barackenähnliche Gebäude, die als Schlafkammern dienten. In den dreistöckigen Betten, ohne Matratzen und Decken, welche für 40 Personen ausgelegt waren, schliefen 120 Menschen. In einem weiteren Schlafraum, ausgelegt für 100 Personen, schliefen bis zu 600, fast unsere ganze Schule, sodass man sich beim Schlafen nachts abwechseln musste. Hatte man diese nach der Ausgangssperre verlassen, wurde man erschossen. Durch unhygienische Umstände wurden viele Menschen krank. Die meisten starben, da es keine medizinische Grundversorgung gab. Durch ein unterirdisches Labyrinth gelangte man zu dem Hinrichtungsplatz, wo die Häftlinge öffentlich gehängt oder erschossen wurden. Es gelang insgesamt nur drei Männern die Flucht.

Wenn man den inneren Bereich des Lagers verlassen hatte, sah man ein Schwimmbecken und das Kommandantenhaus. Während im Schwimmbecken die Kinder der SS- Wachmannschaften spielten, wurden drei Meter hinter der Mauer die Häftlinge hingerichtet. Kaum vorstellbar …

Die Vorstellung, dass in Theresienstadt nur ein Bruchteil der grauenvollen Taten, wie bsw. In Auschwitz, sich ereigneten, ist schrecklich. Gerade deswegen ist es wichtig sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, damit diese nicht vergessen oder sogar wiederholt werden.

Schülerinnen der Klasse 9/2