An sich hörte sich die Vorstellung, nach der 4. Stunde keinen Unterricht zu haben, gut an. Doch Museumsbesuche mit der Schule sind ja immer so eine Sache, naja, man kann Glück oder Pech haben. Doch bei dieser Frage kommt es stark auf den Lehrer an. Aber von vorn, für die Klasse 9/2 war ein Ausflug in das Militärhistorische Museum im Rahmen des Deutsch- und Geschichtsunterrichts geplant. Nach der 4. Stunde ging es los, zuerst mit der Straßenbahnlinie 4 bis nach Mickten und dann mit dem Bus weiter bis zum Museum. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass einige der Dresdner Busfahrer eine überaus seltsame Art von Humor haben, was das Warten – in diesem Fall besser das Nicht-Warten – angeht. Kurz um, schlussendlich haben wir es alle pünktlich zu Führungsbeginn zum Treffpunkt geschafft.  Kurz darauf wurden wir von einer überaus freundlich engagierten Mitarbeiterin empfangen, die uns den Ersten Weltkrieg in Form einer durchaus interessanten Führung näherbringen wollte. Im Vergleich zu sonstigen Museumsbesuchen, bei denen man von gescheiterten Archäologen, die einen Stichpunktzettel abarbeiten ohne Rücksicht auf Verluste, durch eine Ansammlung prähistorischer Blechdosen geführt wird, erwies sich dieser Besuch als eine  erwähnenswerte Alternative. Neben Kurzvorträgen in original Eisenbahnwagons aus dieser Zeit und einer Besichtigung eines nachgestellten Schützengrabens sowie der Beschäftigung mit Waffen, Alltagsgegenständen und damaligen Pflichtprodukten wie z.B. der Gasmaske hatten wir später die Gelegenheit, unsere Ergebnisse untereinander vorzustellen.  Und zum krönenden Abschluss wurde dem allzu bekannten Satz: „Bitte nichts anfassen“ freundlicher Weise widersprochen und wir hatten die Möglichkeit, extra dafür vorgesehene Gewehre, Messer, Tornister oder sonstige Gebrauchsgegenstände der damaligen Soldaten in unseren Händen zu halten. Man kann wirklich sagen, dass ein Besuch in diesem Museum auf jedem Fall  ein lohnender Ausflug ist.

Simon Koschel, Klasse 9/2